Schwimmtraining im Winter heißt, bis auf wenige Ausnahmen, immer Hallentraining. Die Kapazitäten sind begrenzt, wir sind nie alleine und teilen uns eine Bahn mit anderen Schwimmern. Wie auch im Straßenverkehr oder Radfahren in der Gruppe, gilt es auch im Schwimmbad einige Verhaltensregeln zu beachten und aufeinander Rücksicht zu nehmen, damit das Schwimmtraining nicht in Stress ausartet und zu einem Erfolgserlebnis wird.
Zu zweit auf einer Bahn
Wenn wir zu zweit auf einer Bahn schwimmen – was selten genug vorkommt – dann schwimmen wir nebeneinander. Jeder nutzt ausschließlich eine Hälfte der Bahn, also jeweils in Schwimmrichtung abwechselnd die linke oder die rechte Seite. So werden Überholmanöver vermieden und jeder kann sein eigenes Tempo schwimmen.
Kreisverkehr
Sobald ein dritter Schwimmer auf die Bahn kommt wechseln wir in den Kreisverkehr, schwimmen gegen den Uhrzeigersinn und sind immer auf der rechten Seite einer Bahn unterwegs.
Überholmanöver
Da selten alle Schwimmer auf einer Bahn das gleiche Tempo schwimmen, sind Überholmanöver vorprogrammiert. Ein Überholmanöver können wir ankündigen, indem wir dem vor uns schwimmenden Sportler kurz auf die Füße oder an das Bein tippen (nicht schlagen!). Dann scheren wir in die Mitte der Bahn aus, überholen zügig und ordnen uns mit ausreichendem Abstand und sinnvoller Weise vor der Wende wieder ein. Üerholt wird nur, wenn wir wirklich sicher sind, dass wir ein höheres Tempo schwimmen können als die anderen Schwimmer auf der Bahn. Mit einem Blick nach vorn vergewissern wir uns, dass uns kein Schwimmer auf der Bahn entgegenkommt. Wenn doch, dann hilft nur – Abtauchen! Wenn wir selbst überholt werden, lassen wir den schnelleren Schwimmer zügig passieren (ähnlich der Windschattenregel auf dem Rad) und werden nicht schneller.
Startabstand
Beim Schwimmen in der Gruppe startet der schnellste Schwimmer zuerst, alle anderen reihen sich gestaffelt je nach Ihrer Schwimmgeschwindigkeit mit ca. 5Sekunden Abstand dahinter ein.
Finger weg von Füßen
Der Abstand zum Vordermann(frau) sollte mindestens einen Meter betragen. Das Schwimmen im „Wasserschatten“ spart zwar Kraft und Zeit, ist aber nervig für den vor uns Schwimmenden. Deshalb schwimmen wir auch keine Serien im Wasserschatten, sondern konzentrieren uns auf unser eigenes Tempo. Wenn wir merken, dass wir schneller sind, beginnen wir mit dem Überholmanöver. Generell gilt: Finger weg von den Füßen des vor uns Schwimmenden, es sei denn wir haben das vorher miteinander vereinbart!
Wende
Gewendet wird immer an der aus der Schwimmrichtung gesehen linken Hälfte der Wand. So können dicht hinter uns schwimmende Trainingskollegen die rechte Hälfte der Wand nutzen und ebenfalls die Richtung wechseln, ohne anhalten zu müssen. Wenn an der Wand eine Pause gemacht wird, versuchen wir nachfolgende Schwimmer nicht zu behindern und gehen zur Seite. Beim Richtungswechsel gilt immer – der schnellere Schwimmer hat „Vorfahrt“! Wenn wir die Rollwende beherrschen, vergewissern wir uns, dass kein Schwimmer mittig an der Wand steht – wenn doch, vermeiden wir es ihn während der Rollwende zu treten.
Unterhaltung
Im Vergleich zum Radfahren oder Laufen sind wir beim Schwimmen auf uns allein gestellt, denn der Kopf ist unter Wasser und dort redet es sich schlecht. Small Talk am Beckenrand lenkt ab vom Trainingsprogramm und birgt die Gefahr vor Unterkühlung und Erkältung.
Und dann geht es los – zu zweit, nebeneinander oder im Kreisverkehr, immer mit einer guten Portion Gelassenheit und Spaß!