Den Oberlausitztrail, der im Juni 2020 stattfinden sollte, hatte ich in diesem Jahr gar nicht auf meiner Wettkampfliste. Wegen Corona wurde der zwar nicht abgesagt, aber in den August verschoben.

Nachdem alle meine geplanten Wettkämpfe 2020 ausfielen, hatte ich mir mit dem Malerweg im Mai und Juli schöne Alternativen gesucht. Die beiden Läufe haben mir großen Spaß gemacht, sind aber mit der Stimmung im Wettkampf und den Treff mit Lauffreunden nicht zu vergleichen – man sieht`s auch an den Zeiten.

Die Info`s vom OLT-Streckencheck im Juli machten mich neugierig und so entschied ich kurzerhand am 22. August beim großen Oberlausitztrail zu starten. Die Streckenführung versprach 48km über 6 Berge mit 1500HM durch die Oberlausitz und die Vorfreude stieg mit jedem Tag.

Den Freitagabend verbrachten wir bei einer Geburtstagsfeier in Sohland und nach einer kurzen Nacht kam ich am Samstagmorgen gegen 7:30Uhr in Gaußig an. Die Hitze der letzten Tage war verflogen und dem Sonnenaufgang folgten dunkle Regenwolken – also optimale Bedingungen für eine lockeren Lauf.

Nach einer kurzen Streckeneinweisung liefen wir pünktlich 9Uhr los, vorbei am Schloßpark 3km bergauf zum 400m hohen Fuchsberg. Von da geht’s es auf Wald- und Wiesenwegen über die ersten langen steilen Anstiege hoch zum höchsten Punkt der Strecke, dem 587m hohen Valtenberg. Die ersten Regenschauer setzten ein, die sich mit der Zeit zum Dauerregen entwickelten. Nach kurzer Zeit waren wir nass bis auf die Haut, aber bei 25°C Lufttemperatur war es angenehm warm und so störte der Regen überhaupt nicht. Allerdings weichte der Boden immer mehr auf und so mancher An- und Abstieg entwickelte sich zur Rutschpartie. Es war immer höchste Konzentration gefragt und mein Kopf entschied sehr schnell an kritischen Stellen das Tempo rauszunehmen.

Weiter ging’s über Ringenhain nach Weifa zum Dahrener Berg (492m) und durch Tautewalde über den Steinweg zum ersten Mal hoch zum Großen Picho (499m). Den Gipfel ließen wir erstmal links liegen und liefen über Irgersdorf und dem Jägerhaus zum Mönchswalder Berg (447m). Dort am Verpflegungspunkt gab`s, wie an den Verpflegungspunkten vorher auch, wieder Melone. Es hat sich in den letzten Jahren immer mehr herauskristalisiert, dass diese Frucht der beste Motiavtionskick für mich ist, um solche Wettkämpfe erfolgreich zu finishen 🙂

Vorbei an der Bergbaude liefen wir den Berg runter, wieder vorbei am Jägerhaus, über den Sora, nach Arnsdorf um dann nochmal den 499m hohen Großen Picho hoch zu laufen.
Ab jetzt ging`s (fast) nur noch bergab wieder zurück zum Fuchsberg, wo wir beim Abstieg dank einer kurzfristig eingerichteten Alternativroute unbeschadet an einem Hornissennest vorbei geführt wurden.

Um vom Fuchsberg die steil bergab führenden, durch Forstarbeiten und vom Regen aufgeweichten und matschigen Wege heil wieder runter zu kommen, war nach über 40km nochmal hohe Konzentration gefragt. Beim Blick auf die Uhr kam die Erkenntnis, dass wenn ich das Tempo nochmal anziehe eine SUB6 möglich war.

Nach 5:59:22h kam ich glücklich und wieder mal mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Ziel an.

Das war ein superschöner Ausflug in die Oberlausitz, zu einem mit viel Liebe und Hingabe organisierten Lauf. Es hat alles gepasst, das Wetter, die Verpflegung, die spitzenmäßige Streckenmarkierung und die Streckenführung auf superschönen Trails.

Danke liebes Org.-Team, ihr habt in einem schwierigen Jahr einen super Job gemacht.

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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vm Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular