„Der Forststeig ist eine Trekkingroute in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz und führt über ca. 100km im Staatswald Tschechiens und Sachsens über insgesamt dreizehn Tafelberge mit vielen steilen Auf- und Abstiegen. Die Route bietet spektakuläre Panoramablicke auf die Felslandschaft des Elbsandsteingebirges und verspricht Stille und Abstand zu den touristisch hoch frequentierten Teilen des Gebirges …“
So die Beschreibung in den gängigen Reiseführern. Die Stille und Abgeschiedenheit ist sprichwörtlich – ich bin auf meiner 50km Tour 7! Menschen begegnet .
Nachdem ich 2022 Teilabschnitte des Forststeiges gelaufen bin, war jetzt der Plan den mittleren Teil in Tschechien und durchs Rosenthal-Bielatal zu laufen. Start und Ziel sollte die Schweizermühle in Rosenthal sein.
Die Wettervorhersage sagte einen Mix aus Sonne und Regen bei 8°C voraus, also fast ideales Laufwetter. Ganz so ideal war`s dann doch nicht, denn beim Start vom Parkplatz Schweizermühle gab`s Dauerregen. Zum Glück ging`s die ersten Kilometer bergauf Richtung Grenzpfad zum Fuchsteich, sodass es mir nicht kalt wurde.
Als ich am höchsten Tafelberg des Elbsandsteingebirges, dem Hohen Schneeberg (723m) ankam, hörte es auf zu regnen und Nebelschwaden stiegen die Felsen hoch. Mit ein bisschen Fantasie waren die Umrisse im Tal zu erkennen. Der Elbsandstein war durch den Regen sehr glitschig und beim Abstieg nach Ostrov muss ich höllisch aufpassen nicht abzurutschen. In Ostrov angekommen zeigt sich sogar ganz kurz die Sonne.
Der Weg führt zurück nach Deutschland und ab dem Grenzpfad beginnt der wahrscheinlich abenteuerlichste Teil des Forststeigs. Über einsame Gipfelkuppen, durch wilde Felsschluchten und den weiten, menschenleeren Beutwald laufe ich über den Zeisigstein, weiter bis zur Sophienquelle. Oberhalb der Schweizermühle zeigt der April, was er kann – es schneit kleine Eiskügelchen und es donnert im Hintergrund. Ich kann den Parkplatz mit meinem Auto sehen und überlege kurz, dort Schutz zu suchen, laufe aber nachdem sich das Donnern schnell wieder verzogen hat, weiter zur Herkuleshöhle.
Im Bielatal tut sich einen bizarre Felsenwelt auf. Das sieht interessant aus, heißt aber auch ich muss konzentriert auf den Weg achten, um nicht neben die Treppen und Steine zu treten und zu stürzen. Es geht in einer Art Felsenlabyrint über steile, enge Stiegen und Treppen hoch und wieder runter. Bei Dunkelheit möchte ich den Streckenabschnitt nicht laufen. Der Forststeig wechselt jetzt mehrfach die Talseite – ich sammle heftig Höhenmeter – und schlängelt sich entlang der Geländekante im Süden wieder hoch auf dem alten Grenzpfad. Von hier führt er weiter zur Rotsteinhütte, Königstein, Papststein nach Bad Schandau.
Diesen Streckenabschnitt bin ich im letzten Jahr ja schon gelaufen und biege deshalb links ab, um zurück nach Rosenthal zur Schweizermühle zu laufen.
Der Himmel öffnet nochmal seine Schleusen und animiert mich zu einem „Schlusssprint“ auf den letzten Kilometern. Glücklich und zufrieden komm ich nach reichlich 7 Stunden und 50km/1000 Höhenmetern in den Beinen wieder an der Schweizermühle an.
hier der Track auf Strava und Komoot
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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vm Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular