„Der Forststeig in der Sächsischen Schweiz ist eine anspruchsvolle Trekkingroute für geübte, trittsichere und gut ausgerüstete Wanderer und Läufer. Er führt linkselbisch meist auf einfachen Waldpfaden auf forstwirtschaftlichen Arbeitsgassen über 100 km durch einzigartige Landschaften der sächsisch-böhmischen Schweiz.“ …
So die Beschreibung in den gängigen Reiseführern 😊
Bei meinen Läufen über den Malerweg und Bergtest Wehlen hab ich die Wanderwege in der Sächsische Schweiz, die man auch laufen kann, lieben gelernt. Die Beschreibung oben und die Laufberichte einiger Läufer haben mich neugierig auf den Forststeig gemacht und so entstand mein Plan, zumindest Teile des Forststeiges zu laufen.
Einen geeigneten Termin für mein Vorhaben zu finden war, wegen meines vollen Terminkalenders 2022 nicht ganz einfach. Ich wollte eh nicht die Gesamtstrecke von 105km laufen und so hab ich mir eine „Lightvariante“ über 58km geplant. Das es anspruchsvoll werden würde war mir klar, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Waldwege teilweise keine Waldwege waren und deshalb an einigen Stellen eine Herausforderung darstellen würden.
Am 19.05.22 bin ich nach meinem 06:00-08:00Uhr Schwimmkurs-Termin in der Schwimmhalle Bühlau mit dem Auto nach Bad Schandau gefahren, hab mich in die S-Bahn nach Schöna gesetzt und konnte gegen 09:45Uhr starten.
Die ersten 2km geht’s zum Warmlaufen auf flacher Strecke auf dem Elberadweg Richtung Decin. Direkt an der Grenze zu Tschechien dann’ steil bergauf und entlang des Gelobtbaches hoch zum Grund- und Kriegsweg. Der Einstieg gab mir eine Vorahnung was da an Höhenmetern noch kommen sollte 😊
Am Kriegsweg gingen dann die Herausforderungen los. Die Stürme der letzten Jahre und der Borkenkäfer haben den Bäumen stark zugesetzt und der Forst musste den Wald von umgefallenen und kranken Bäumen beräumen. Das machen die Kollegen mit schwerer Technik und so sahen die Waldwege dann auch aus.
Ich stand plötzlich mitten im Wald und es war kein Weg mehr erkennbar. Also war Improvisation gefragt, um mit Hilfe von Komoot einen Weg zu den nächsten größeren Wegen zu finden. An Laufen war nicht zu denken, es ging nur klettern – kreuz und quer am Hang, über gefällte Bäume und tiefe Forstmaschinenspuren. Nach gefühlten Ewigkeiten hab ich den richtigen Weg irgendwie dann doch gefunden und fing an zu rechnen.
Mir wurde klar, wenn ich die Strecke nicht kürze, wird`s ein langer Tag und ich komm vielleicht erst nach Sonnenuntergang in Bad Schandau an. Das wollte ich nicht und entschied die Strecke um ca. 17km zu kürzen und die Schleife nach Tschechien wegzulassen. Irgendwann hol ich diesen Streckenabschnitt, der auch sehr schön sein soll, sicher nach.
Am Hühnerberg bin ich dann nicht nach links abgebogen, sondern geradeaus, entlang der Grenze über die Fuchsbachstraße (was keine Straße ist 😊), bis zum Sommerhübelweg gelaufen. Dort war ich dann wieder auf meiner geplanten Strecke.
Einfacher wurde es aber trotzdem nicht. Die Wege endeten immer wieder im Nichts und ich musste improvisieren. Das machte den Lauf aber interessant und abwechslungsreich. Ich bin an Steinen und Aussichten mit genialem Blick auf den Elbsandstein herausgekommen, die ich sonst vielleicht nie wahrgenommen hätte.
Der Weg zum Pfaffenstein war auch wieder mit gefällten Bäumen zugestellt, weswegen ich wieder meine geplante Strecke verlassen und einen kleinen Umweg laufen musste.
Beim Passieren vom Gohrisch und auch vom Pabststein ist mir klar geworden, dass es nicht immer sinnvoll und einfacher ist, um die Steine drum rumzulaufen. Die Wege auf die Gipfel wären wahrscheinlich einfacher gewesen. So war wieder klettern und Wege finden, statt Laufen angesagt 😊.
Die letzten Kilometer wurden dann aber einfacher, es ging auf Wanderwegen bergab. Nach 43,5km und 1800HM bin ich glücklich und zufrieden am Bahnhof Bad Schandau angekommen.
Der Forststeig war vor allem für meinem Kopf wichtig, um mit unvorhersehbaren Situationen, die auf langen Distanzen immer passieren können, umzugehen. Im Sommer steht der Mauerweglauf mit 160km an, da ist es wichtig auf sowas vorbereitet zu sein. Dafür hab ich jetzt einen Plan.
Es war es ein schöner Lauf und ein sinnvolles Training für die kommenden Herausforderungen. Ich bin optimistisch und freu mich auf alles was im Sommer kommt, egal wie es ausgeht 😊.
hier der Track Komoot
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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vm Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular