Das Jahr fing mit dem Wintermarathon im Januar, dem Ultra Dresden-Prag und dem Trainingslager auf Fuerteventura im Februar gut an. Dann kam im März aber eine Erkältung, die mich zu fast 4 Wochen Trainingspause zwang.

Mein Start auf der Halbmarathonstrecke beim Leipzig Marathon am 19.April war langfristig als Vereinsausflug des Dresden Marathonverein geplant und sollte somit zur aktuellen Standortbestimmung dienen. Ich war mir nicht IMG_03381sicher was ich abrufen kann und hatte einen „lockeren“ Trainingslauf als Ziel ausgegeben, wobei ich mir sicher war das mich unterwegs der Ehrgeiz auf eine mehr oder weniger schnelle Zeit packen wird. Mittlerweile kann ich auch ganz gut einschätzen was möglich ist und so hatte sich im Kopf eine Zielzeit um die 1:40h festgesetzt.

Die Marathonläufer sind seit 10Uhr auf der Strecke, die Startzeit der 10km Läufer war 11Uhr und der Halbmarathon wird 12:45Uhr gestartet. Mit diesem Zeitplan sorgen die Organisatoren dafür, dass auf der Laufstrecke und im Zielbereich bis zum Zielschluss immer was los ist. Wir haben aber die Herausforderung in der Mittagssonne bei ca. 18°-20°C zu starten – aber egal, es gibt immer irgend ein Wetter und bei Sonne und heißen Temperaturen fühl ich mich sowieso wohler als bei 0° und Regen 🙂

Der Startschuss fällt pünktlich und die Strecke führt – vorbei am neuen Rathaus, Gewandhaus und Völkerschlachtdenkmal – Richtung Süden. Die ersten Kilometer bin ich wie immer etwas zu schnell unterwegs, kannsportograf-58556133_lowres mich aber nach den ersten 2-3Kilometern auf einen Schnitt um die 4:40min/km bremsen und erreiche km10 nach 46:19Minuten. Da hat sich trotz Erkältung die Form vom Februar doch ganz gut gehalten.

Weiter geht’s über das Areal der alten Messe, vorbei am MDR und der Trabrennbahn Richtung Weiße Elster nach Plagwitz – diese Ecke von Leipzig wird auch Klein Venedig genannt. Die 1000jährige Messestadt war bis in’s letzte Jahrhundert von viel Wassert umgeben und galt als Seestadt  – die Mühlgräben von Pleiße und Elster prägten das Stadtbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Teile dieser Gräben als Abwasserkanäle genutzt, verrohrt und zugeschüttet. Nach 1989 gingen wasserbegeisterte Leipziger daran, diese Gräben, sowie das Flußbett der Pleiße und Elster wieder an’s Tageslicht zu fördern. Was Jahrzehnte lang unmöglich schien, ist heute wieder möglich: man kann Leipzig vom Wasser aus genießen und entlang alter Industrie- und Wohnviertel mit dem Boot ins Grüne bis in’s Umland fahren. Flüsse von über 200 Kilometer Länge schlängeln sich durch das Stadtgebiet und mehr als 100 Teichanlagen bieten der Großstadthektik Paroli.

Dafür habe ich aber in dem Moment nur einen kurzen Blick und überhole bei KM19 Stephanie aus Dresden, die als 4:30h Marathon-Zeitläuferin eine Gruppe von 10-15 Läufern lautstark für die letzten 2km motiviert.Lei (25)-3

Meine Beine fühlen sich immer noch gut an, ich lasse mich zu einem Endspurt hinreißen, laufe nach 1:39:05h glücklich in’s Ziel und belege mit dieser Zeit Platz 319 in der Gesamtwertung und werde 9. in der AK M55.

Nach diesem Erfolgserlebnis freu ich mich auf die kommenden intensiven Trainingseinheiten und bin mir sicher das mein Jahreshöhepunkt 2015 am 12.Juli 2015 auch ein Jahreshöhepunkt wird 🙂

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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vom Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular