Die Challenge Roth ist eines der Höhepunkte im Triathonkalender und wenn möglich bin ich in den letzten Jahren entweder als Starter oder Supporter dabei gewesen.

In diesem Jahr als Staffelläufer mit Thomas und Rajko. Den Namen „MORITZBURGER FAST AND FURIOUS“ hatte sich Conny bei der Anmeldung im Juni 2017 ausgedacht. Obwohl wir erst mal keine Zielzeit im Fokus hatten, hat er dann auch mit der Ansage von Thomas eine SUB10 schaffen zu wollen, gepasst.

Der Tag begann früh auf6-Peter-Fritzsche.jpg dem Zeltplatz am Rothsee – 5Uhr war die Nacht vorbei. Ich hätte eigentlich länger schlafen sollen, konnte aber bei dem Gewusel nicht. Also raus aus dem Schlafsack, kurze Schwimmrunde im Rothsee, kleines Frühstück und ab zum Schwimmstart. Die Stimmung am Kanal ist immer wieder ein Schauspiel und da ich erst am Nachmittag ran musste, konnte ich das Spektakel richtig genießen.

Schwimmstart für Thomas war 8:55Uhr und nach 1:08:13h war er schon wieder in der Wechselzone. Transponderübergabe an Rajko der die 180km lange Radstrecke bis 14:50Uhr absolviert haben wollte.

Was macht der Marathonläufer in den nächsten 4-5Stunden bis dahin und wie bleiben die Beine locker. Ohne einen Abstecher zum Solaer Berg – dem Highlight auf der Radstrecke – gehts natürlich auch nicht. Spätestens hier wird (fast) 8-Solaer-Berg.jpgJeder vom Triathlonvirus befallen. Danach hab ich mich auf’s Rad gesetzt und bin zur Wechselzone 2 gefahren. Auf dem Weg dorthin kamen mir auf der Laufstrecke die führenden Männer entgegen und ich traf Maik Petzold. Die Challenge lässt ihn seit seinem Start 2013 wohl auch nicht mehr los, obwohl er immer wieder beteuert keine Langdistanz zu planen.

Ich fand ein schattiges Plätzchen unter der Brücke der B2 in Sichtweite der Wechselzone, hab versucht mich abzulenken und locker zu bleiben. Die Ablenkung ist mir allerdings durch den Empfang, den die Zuschauer den Triathleten beim Start auf die 42 Laufkilometer machten nicht wirklich geglückt.

Rajko’s Zwischenzeiten, die wir im Tracking sahen, bestätigten – er war schnell, sehr schnell auf der Radstrecke unterwegs. Nach 4:41:53h übernahm ich 14:47Uhr den Transponder und startete auf die Laufstrecke. Mein Ziel war ein gleichmäßiges Tempo um die 5:20min/km zu laufen. Die Sonne versteckte sich hinter Schleierwolken und die Temperaturen waren mit 30°C nicht ganz so hoch wie befürchtet. Die ersten 21km war ich mit einer Pace von 4:40min etwas zu schnell unterwegs, fühlte ich mich aber gut dabei.

Die Frage war wie lange ich das Tempo halten kann. Irgendwann musste ich Energie nachtanken und das war – wieder mal – mein Problem. M14.jpgein Magen verweigert auf den längeren Distanzen und höherem Tempo immer mal wieder die Nahrungsaufnahme. Schon der Gedanke an Gel oder Iso verursachte Brechreiz und Magengrummeln. Aber klar war auch, ohne Energiezufuhr würde ich spätestens nach 90Minuten schonungslos einbrechen. Deshalb hab ich mich bei km15 gezwungen das Gel zu nehmen und das Ganze mit Wasser runter zu spülen. Geschmeckt hat das nicht wirklich und die Wirkung lies auch nicht lange auf sich warten – bei km32 war ein Dixistopp nötig.

Danach ging‘s dem Magen etwas besser, aber das Tempo konnte ich natürlich nicht mehr halten. Die vier Anstiege bei km 10/30 bzw. km 13/33, die auf der zweiten Runde gefühlt Berge waren, taten ihr Übriges und das Tempo wurde stetig langsamer. Passend zu meinem Gemütszustand zogen schwarze Regenwolken auf. Jetzt ging es nur noch darum die SUB10 zu schaffen und vor dem Regen in’s Ziel kommen.

Die Emotionen auf den letzten Kilometern verscheuchten das Magengrummeln, ich konnte nochmal das Tempo erhöhen und auch wieder lachen. Am Stadioneingang standen Thomas und Rajko und nach 3:50:58h war mein Marathon und mit einer 09:44:04h war unser Ausflug zur Challenge Roth schon wieder Geschichte.20.jpgEs war ein cooles Wochenende und ein schöner Wettkampf mit einem super Team – danke Thomas und Rajko.

In der nächsten Woche ist Regeneration geplant und danach startet die Vorbereitung auf den IronMan70.3 Rügen im September.

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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vom Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular