Ich fahr in diesem Jahr das 10.Mal zum Rennsteiglauf und starte meine 9. Supermarathondistanz.
Startort Markt Eisenach: 210m ü. NN
Zielort Schmiedefeld: 711m ü. NN
Streckenlänge: 72,7 Km
höchster Punkt: Großer Beerberg 982m ü. NN (Plänckners Aussicht 973m ü NN)
Anstiege gesamt: 1490m
Abstiege gesamt: 989m
Höhendifferenz: 2479mAnreise am 07.05.2010 – diesmal mit ein paar Hindernissen. Das Abholen der Startunterlagen in Eisenach klappt noch planmäßig aber schon beim Verlassen der Stadt in Richtung Suhl fangen die Staus an und setzen sich auf der A71 kurz vor Ilmenau fort. Nachdem ich ne ½ Stunde gestanden habe, ändere ich den Anfahrtsplan, stelle zuerst das Auto in Schmiedefeld ab und fahr dann mit dem Bus nach Suhl in mein Lieblingshotel „Goldener Hirsch“, in denm ich seit Jahren immer zum Rennsteiglauf übernachte.
Beim Abendessen treffe ich einen Läufer aus Stuttgart, der den Supermarathon zum ersten mal laufen wird. Es wird ein ausgedehntes Gespräch über die Trainingspläne, Wetter und die Strecke die am nächsten Tag auf uns wartet. Gegen 22:00Uhr mach ich das Licht aus und versuch die paar Stunden zu schlafen.
Ab Samstag früh 03:00Uhr dann die eingespielte Prozedur: Wecker klingeln, aufstehen, Kaffee trinken (den gab’s diesmal zum Lunchpaket dazu). Ich hab gut geschlafen, bin putzmunter und sitz 03:30Uhr pünktlich zur Abfahrt Richtung Eisenach im Bus.
Zur Ankunft in Eisenach empfängt uns leichter Nieselregen, bei Temperaturen von ca. 4°C stimmen sich ca. 2000 Läufer auf die lange Strecke ein. Die Stimmung auf dem Marktplatz wird durch Thüringer Volksmusik angeheizt.
Pünktlich 6:00Uhr mit dem Startschuss gibt der Regen auf und wir machen uns auf den Weg 72,7km Richtung Schmiedefeld. Ich hab in diesem Jahr durch die Vorbereitung auf meine erste Ironmandistanz in Roth mein Training etwas umgestellt, indem ich die Umfänge reduziert und die Intensitäten erhöht habe. Außerdem versuch ich in diesem Jahr auf 2 Punkte zu achten
- die ersten Kilometern nicht zu schnell anzugehen und einen Schnitt von 10km pro Stunde zu halten
- bei der Ernährung nicht zu experimentieren und ausschließlich Banane, Wasser, Tee und den berühmten Schleim zu mir zunehmen und Magenkrämpfe wie im letzten Jahr gar nicht erst zuzulassen
Das Wetter bietet optimale Bedingungen, es ist trocken und die Temperaturen erhöhen sich auf ca. 12°C. Durch den Regen von Freitag Nacht ist die Strecke zwar teilweise matschig und aufgeweicht, aber optimal präpariert.
Nach 5km finde ich meinen Rhythmus und hab das Gefühl förmlich den Inselsberg hinauf zu „fliegen“ und muss beim Abstieg höllisch aufpassen nicht ins Rutschen zu kommen.
Das gute Gefühl verlässt mich nicht, der Magen spielt diesmal auch nicht verrückt und wie die Zeitleiste zeigt, pendele ich mich über die gesamte Distanz tatsächlich auf eine Laufgeschwindigkeit von 10km pro Stunde ein:
10km =00:54:31 =00:54:31
20km =00:56:36 =01:51:07
30km =00:58:02 =02:49:10
40km =01:00:00 =03:49:10
50km =01:00:10 =04:49:20
60km =00:59:52 =05:49:12
70km =01:04:03 =06:53:16
Die letzten 10km werd ich zwar etwas langsamer, aber in der Euphorie es endlich mal geschafft zu haben die 2.Hälfte genauso schnell wie die erste zu laufen, lege ich die letzten 3km in 13:01 Minuten zurück und komme nach 07:06:21 Stunden mit neuer Bestzeit als 207. der Gesamtwertung und 30. in der AK50 in Schmiedefeld an.
Das Bier und die Bratwurst danach hab ich mir diesmal redlich verdient und mit der Erkenntnis, dass die Trainingsumstellung die erhofften Ergebnisse gebracht hat, bin ich wohl auf gutem Weg nach Roth.
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Über diesen Lauf und meine anderen Wettkämpfe vom Ultralauf bis zum Ironman erzähle ich gern in einem Vortrag. Dabei gebe ich auf sympathische und kompetente Weise einen Einblick in den Alltag eines ambitionierten Sportlers, Trainers und Organisators von Sportveranstaltungen. Spanne einen Bogen in das tägliche Arbeitsleben und gehe auf die Themen Zeitmanagement, Selbstorganisation, Motivation und “work life balance” ein. Für einen Termin schickt mir bitte einfach eine Anfrage über das Kontaktformular