Über Lutz vom Dresdner Laufsportladen bekam ich die Chance den Powerbreather der Firma Ameo zu testen.

Wozu ist er gut, was bringt das Teil für meine Schwimmtechnik, … – das waren einige der Fragen die ich mir stellte.

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Das Anlegen und Tragen des Gerätes ist im ersten Moment nichts für Menschen die mit der Kombination aus Enge & Atemnot rund ums Gesicht ein Problem haben und schon gar nicht unter Wasser. Ich probierte deshalb den Powerbreather erst einmal zu hause aus. Erst als ich glaubte mich an das Gefühl und Anwendung gewöhnt zu haben, sprang ich damit in’s Wasser. Wobei ich mich auch im Wasser erst mal vorsichtig „rangetastet“ habe. Beim ersten mal Luftholen bekam ich zwar keine Panik, musste aber nach 10m an der Leine eine Pause einlegen. Das Atmen unter Wasser muss man bewusst tun – und dann funktioniert es nicht. Der Kopf sagt sofort – nix wie raus mit Mund und Nase aus dem Wasser! Das Teil sofort runter vom Kopf, aber das sitzt so fest! Ich werde zwar nicht ertrinken, aber ersticken! Panik, Hektik und Angst sind immer die schlechtesten Ratgeber im Wasser. So schnell ertrinkt man nicht – also Ruhe bewahren und das Ganze nochmal von vorn.

Ganz bewusst, mit Kraft, Luft ansaugen und siehe da, die kommt wirklich. Jetzt ausatmen – es funktioniert und ich schwimm los.Powerbreather1

Der Schnorchel rutscht mir immer mal aus dem Mund und damit bekomme ich Wasser statt Luft in den Mund. Also nochmal halt am Beckenrand, das Gerät neu justieren und weiter geht’s. Durch die eingebaute Membran muss man – um den gefühlten Druck zu überwinden – aktiver atmen, als man es etwa beim Laufen oder Radfahren durch den Mund unter normalen Rahmenbedingungen tut.Powerbreather3

Irgendwann konnte ich dann unter Wasser, genauso wie an der Luft weiteratmen.  Bei höherem Tempo nach dem Abstoßen vom Beckenrand übt das Mundstück, das man individuell einstellen kann und das dann auch gut sitzt, einen spürbaren Wasserdruck auf die Lippen aus, der beim herkömmlichen Schnorcheln oder beim Schwimmen ohne Schnorchel so nicht auftritt.

Ich hatte das Gefühl, dass ich meine Technikübungen bewusster und langsamer absolviere als ohne. Mein Schwimmrhytmus und mein Schwimmtempo wird intensiver von meinen Atemrhytmus und meiner Atemfrequenz bestimmt. Ich atme bewusster und intensiver in den Bauch ein und vorallem auch aus. Immer wieder kommen Fragen was nutze ich zum Atmen – den Mund oder die Nase. Mit dem Powerbreather wird schnell klar warum die Atmung durch den Mund Sinn macht. Ich atme bewußter und intensiver, hab damit ausreichend Sauerstoff beim Schwimmen zur Verfügung und kann meinen Kopf die Sicherheit im Wasser geben die er braucht um zu zulassen eine längere Distanz durchzuschwimmen.

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Einen anderen Nebeneffekt hat das Training auch für mein Atmen an Land – z.B. beim Laufen. Durch das tiefere Ein- und Ausatmen bekomme ich mehr Sauerstoff und bin so in der Lage länger schneller zu laufen bzw. mich nach einem Sprint oder Berganlauf schneller zu erholen und das Tempo hoch zuhalten.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten nutze ich den Powerbreather regelmäßig und möchte ihn nicht mehr missen. Er ist mittlerweile fester Bestandteil meines Schwimmtechniktrainings und das meiner Sportler geworden.