locker laufen – Zwischenspurt – auslaufen

20130530_202456Die Tage nach dem Finish über die 72,8km beim Rennsteiglauf sollten trainingstechnisch etwas ruhiger werden. In meinem Trainingsplan stand eine Woche „locker laufen“, eine Woche Alternativtraining inkl. „Zwischenspurt“ und eine Woche „auslaufen“.

Die erste Woche begann mit 4Tagen aktiver Erholung, einer lockeren Schwimmeinheit und einer ebenfalls lockeren Radeinheit über 3Stunden. Am 30.Mai stand die 5.Rewe-Team-Challenge im Kalender und 8265 Läufer aus über 900 Firmen waren am Start. Es schüttete aus Kannen und es schien, hier wird eine Schwimmveranstaltung denn ein 5km Lauf gestartet. Bei Dauerregen und angenehmen (Lauf)Temperaturen konnte ich in 21:53Minuten meine Beine zwischen Kulturpalast und Glücksgas Stadion lockerlaufen. 🙂

Einen Endspurt der anderen Art und Höhepunkt in der zweiten Juniwoche war am 08. und 09.Juni der 12.Schloss-Triathlon-Moritzburg  –  für mich nicht als Starter sondern als Teil des Org.-Teams. Das Projekt ähnelt dem einer Langdistanz über 10Monate und der Zieleinlauf sollte diesmal hektischer werden als all die Jahre zuvor. Die Vorbereitung lief optimal, aber seit der Team-Challenge hatte es ununterbrochen geregnet und im Elbland von Schöna bis Meißen stand das Hochwasser meterhoch in den Häusern und Straßen. Moritzburg war zwar verschont geblieben  –  aber startet man in dieser Situation einen Triathlon während ein paar Kilometer weiter die Menschen um ihre Existenzen kämpfen. Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen und natürlich haben wir auch über eine Absage der Veranstaltung nachgedacht. Der Schloss-Triathlon hat sich aber mittlerweile zu einer Kultveranstaltung entwickelt und wird weltweit wahrgenommen. Die Zusage der Genehmigungsbehörden dass keine Ressourcen von der Hochwasserkatastrophe abgezogen werden, gab am Ende den Ausschlag den TriathlonJedermann Abschluss zu starten und die Veranstaltung zu einer Spendenaktion für die Opfer der Flutkatastrophe zu nutzen. Moritzburg erlebte ein grandioses Triathlon-Wochenende mit glücklichen Finishern im Ziel und einer zufriedenen Tourismusbranche in der Region.

So richtig zum Training bin ich in diesen Tagen allerdings nicht gekommen und entschied mich den anstehenden Sporscheck-Stadtlauf als langen langsamen Trainingslauf zu nutzen. Durch das Hochwaser musste der Streckenverlauf in eine 3,3km Runde durch die Dresdner Innenstadt geändert werden. Im Nachhinein hatte die Strecke schon wieder einen gewissen Reiz  –  für Läufer und Besucher. Es gab kurze Wege und der Stimmungspegel hielt sich an der gesamten Strecke auf hohem Niveau. Das beim Halbmarathon 7 Runden zu laufen waren, fiel mir am Ende dann gar nicht mehr auf. Vor dem Start kurzes Hallo mit den Läufern der Laufgruppe Dresden, mit Hartmut Kohn der über alle 3 Distanzen am Start war und der Läufergruppe die sich über Radio Dresden für einen Start beim New York City Marathon bewerben.

Mein Ziel war die 21km in ca. 2Stunden zu laufen und ein bisschen Hase für die New York Kandidaten zu spielen. Nach dem Startschuss zog sich das Feld auseinander und ich lief zu Martin und Olivia von der Laufgruppe Dresden auf. Olivia möchte im November in1005044_461627150594436_577131456_n New York starten und wollte an diesem sonnigen Sonntag ihren zweiten Halbmarathon laufen. Die anderen New York Kandidaten hatte ich immer im Blick, bei denen lief es augenscheinlich gut und so blieb ich bei Olivia und Martin. Gemeinsam galt es Hase zu spielen und Olivia nach der Euphorie auf den ersten Kilometern mit lockeren Sprüchen abzulenken und durch die Höhen und Tiefen von 21km zu bringen. Hilfreich war dabei die „enge“ Streckenführung, durch die die Besucher immer hautnah an der Strecke standen und den Läufern die notwendige Motivation geben konnten. Das half und wir finishten mit einem Lächeln im Gesicht den Halbmarathon in knapp über 2Stunden.

Der Stadtlauf hat riesen Spaß gemacht und war für mich der sportliche Abschluss dreier hektischer Wochen und der gelungene Einstieg in die letzte Trainingsphase zum K78 beim SwissAlpine am 27.Juli in Davos.