Zum diesjährigen Laufwochenende des Dresden Marathon e.V. fahren wir zum Europamarathon nach Görlitz und ich nutze den Start beim Halbmarathon zum „Auslaufen“ nach dem Rennsteiglauf vor zwei Wochen.
Am Freitagabend Anreise und Abendessen in der historischen Altstadt von Görlitz. Samstagvormittag verbinden wir den Morgenlauf mit einer kurzen Inspizierung der Laufstrecke. Wegen kurzfristiger Änderungen im Streckenverlauf haben wir uns nur die 10km Strecke angucken können. War vielleicht auch gut so, sonst hätten wir da schon gewusst worauf wir uns eingelassen haben – einen Lauf auf profilierter Strecke um die Landeskrone mit langen und öden Steigungen.
Beim Stadtrundgang am Nachmittag unternehmen wir einen interessanten Ausflug in die Görlitzer und schlesisch-deutsche Geschichte.
Am Sonntag scheint um 6Uhr die Sonne bei angenehmen 15°C, da bin ich ja mal gespannt wie sich die Temperaturen im Lauf des Vormittags entwickeln. Auf Grund von Streckenänderungen wurden passend zu den sommerlichen Temperaturen die Startzeiten um 30Minuten nach hinten geschoben. Mit Starts über Marathon, Halbmarathon, 10km, 5km und einem Bambinilauf für Läufer, Skater, Handbiker und Tretroller(!) bietet der Europamarathon ein breites Spektrum für Bewegungsenthusiasten – insgesamt gehen ca. 1000Teilnehmer an den Start.
Nach den Starts der Handbiker, Tretroller und Skater über die Halb- und Marathondistanz starteten wir zum Halbmarathon. Zusammen mit Jens vom Dresden Marathonverein laufen wir die ersten Kilometer mit einem 4er Schnitt und halten uns damit unter den ersten 20 Läufern. Es wird schnell klar, dass es eine Hitzeschlacht werden wird. Der erste Verpflegungspunkt lässt auf sich warten und kommt nach 5km. Die Veranstalter haben sich aber auf die Temperaturen eingestellt und alle weiteren Verpflegungspunkte nach jeweils 3km eingerichtet. Die angepeilten 4Minuten/Kilometer sind für mich dann doch zu schnell und so lass ich Jens ab Kilometer 6 ziehen und pendel mich auf 4:40 ein. Wir laufen raus aus der Stadt und in einem großen Bogen um die Landeskrone herum. Es geht auf der ersten Hälfte stetig bergauf, durch idyllische Dörfer in denen die Bewohner wahrscheinlich alle beim Frühstückskaffee sitzen und sich nicht wirklich für die Typen interessieren die bei diesen Temperaturen durchs Dorf laufen. Laut Streckenplan legen wir nur ca. 80Höhenmeter zurück aber die ziehen sich dann doch ganz schön hin. Kann aber auch sein das meine Beine den Rennsteig von vor zwei Wochen ein bissel Tribut zollen müssen. Aber egal, nach 14km haben wir die Anstiege gemeistert und jetzt geht‘s (fast) nur noch bergab zurück nach Görlitz. Kurz vorm Ziel dann noch ein Anstieg, der sich wieder zum „Berg“ auswächst und nach 1:38:36 bin ich im Ziel, werde 28. der Gesamtwertung und 2. In der Altersklasse M55.
Nach der wohlverdienten Erfrischung im Ziel geht’s zur Dusche in’s Hotel und zum Abschluss eines intensiven sportlich kulturellen Wochenendes stehen wir 19:00Uhr im Innenraum des Olympiastadions in Berlin zum Grönemeyer Konzert.