100km Duathlon Dresden

Fünf Sportler mit vier Rädern in einem Team auf einer Strecke von 100 km rund um Dresden. Ein Mannschaftsmitglied läuft, die anderen Vier begleiten auf dem Rad. Der Läufer gibt das Tempo vor. Gewechselt wird mit einem Staffelband, der Läufer wechselt auf ein Fahrrad und der Radler übernimmt den Lauf. Die Idee zu diesem Wettkampf wurde in einem Projekt in Vorbereitung zum 100jährigen Jubiläum des Gymnasium Dresden-Plauen 1995 durch Schüler und Lehrer gemeinsam entwickelt. Am 14. Mai 1996 starten sieben Mannschaften zum I. „100km-Duathlon“ … rund um Dresden – 2012 findet der XVII. 100km-Duathlon statt, die 50 Startplätze müssen ausgelost werden, denn es haben sich ca. 100 Mannschaften angemeldet.

Im letzten Jahr konnte ich aus Termingründen nicht teilnehmen, doch in diesem Jahr bin ich dabei und starte in der Mannschaft der Dresdner Durchläufer mit Marcel Peschel, Gabriel Sellier, Frank Jürries und Thomas Steinmüller.

Die Spitzenmannschaften entwickeln im Vorfeld ihre ganz speziellen Laufstrategien, dazu hatten wir keine Gelegenheit, denn unser erster gemeinsamer Treff an dem alle Mannschaftsmittlieder da waren, war 2Stunden vor dem Start. Also kurze Abstimmung wer als erster läuft, Länge der Laufstrecke auf 2km festgelegt und die Wechsel diskutiert.

Der Streckenverlauf wird durch den Veranstalter erst am Abend vor dem Lauf veröffentlicht, aber gerüchteweise war relativ sicher dass die Strecke mit der von 2011 annähernd identisch sein wird und heißt in reinen Zahlen 1675 Höhenmeter auf 99,98km.

Gestartet wird im Minutenabstand in umgekehrter Reihenfolge der eingeschätzten Leistungsstärke und so gehen wir um 8:07Uhr bei strahlendem Sonnenschein und 13°C an den Start. Es geht leicht bergauf Richtung Coschütz, Gittersee, Bannewitz. Der Wechsel vom Rad zum Laufen klappt super und ich kann mit lockeren Beinen ganz gut Druck machen.

An der Talsperre Malter erreichen wir den Ersten von vier Verpflegungspunkten, an denen jede Mannschaft in einer Liste ihr Passieren quittieren muss. Weiter geht es über Höckendorf, Dorfhain, nach Grillenburg zum Tharandter Wald. Der Lauf ist nicht nur Rad fahren und Laufen, sondern auch ein bisschen Orientierungslauf. Die Wegweiser sind manchmal nicht ganz eindeutig zu erkennen und so müssen zwei unserer Radfahrer einen kleinen Umweg von jeweils 3km in Kauf nehmen. Das kostet extra Körner um wieder an unseren Läufer ran zukommen.

Mit dem Wechsel von 6km Rad zum 2km Lauf hab ich keine Probleme und scheine den Düsseldorf-Marathon vom letzten Wochenende gut verkraftet zu haben. Im Tharandter Wald angekommen, haben wir die Bergetappen erst mal hinter uns gelassen und einige Plätze gutgemacht. Weiter geht’s über Mohorn durchs Triebischtal nach Meißen. Die Strecke verläuft jetzt etwas flacher und geht wieder bergab, runter zur Elbe um diese Höhenmeter dann allerdings auch wieder bergauf zu laufen. Beim 3.Verpflegungspunkt liegen die führenden Mannschaften schon ca. 50Minuten vor uns, wir sind gut unterwegs, auch wenn wir eigentlich 20Minuten schneller sein wollten.

In Meißen führt der Weg vorbei an der Porzellanmanufaktur Richtung Elberadweg, auf dem wir ca. 3km in Richtung Dresden laufen um beim Zeltplatz Rehbocktal den Radweg wieder zu verlassen und nach rechts durch das Rehbocktal nach Batzdorf hochlaufen. Das Kopfsteinpflaster auf dem Weg nach oben stellt weniger für die Läufer sondern eher für die Radfahrer eine echte Herausforderung dar.

Oben angekommen geht’s weiter über Reichenbach, Naustadt und Röhrdorf nach Klipphausen. Den Weg runter zur Neudeckmühle und den Berg danach hoch nach Kirchschönberg darf ich laufen und fühl mich immer noch gut. Auf den letzten Kilometern, hinter Weistropp öffnet der Himmel seine Schleusen und nach wenigen Minuten sind wir alle nass bis auf die Haut und auf dem Rad wird`s ganz schnell kalt. Also kurz Klamottenwechsel und weiter nach Unkersdorf, Gompitz, Altfranken auf einem aufgeweichten Feldweg entlang der Autobahn Richtung Ziel in Dresden-Plauen.

Auf dem letzten Anstieg vom Kreisverkehr an der Bienertmühle zum Ziel im Gymnasium liefern wir uns noch einen kleinen Endspurt mit der Mannschaft der „Leichtfüßer“, sind nach 7:38:47h pitsch nass aber glücklich im Ziel und belegen damit Platz 20 von 50 gestarteten Mannschaften.

Mir hat es riesigen Spaß gemacht, ein Duathlon in einer Mannschaft über 100km war ´ne ganz neue Erfahrung.