14. Morgenpost Dresden-Marathon 2012

Pacemaker 4:00:00 – oder von der Schwierigkeit langsam zu laufen                        

Jahresabschluss 2012 ist für mich der 14. Morgenpost Dresden Marathones ist mein 40.Marathon – den ich diesmal als einer von zwei offiziellen Pacemakern für die 4 Stunden laufe.

Ab Freitagmittag als Helfer auf der Marathonmesse und dem Meldebüro unterwegs, war am Renntag meine erste Aufgabe acht Luftballons für die Zeitläufer zu präparieren, 9:40Uhr zum Fototermin an der Startlinie zu sein und mich rechtzeitig im Startbereich für die 4:00h  einzufinden.

Den Startschuss haben wir nur mitbekommen als wir uns langsam Richtung Starlinie schoben und loslaufen konnten. Der Plan war beide Runden konstant in einer 5:41 Pace zu laufen und damit den Halbmarathonis die Chance zu geben eine Sub2 zu schaffen. Mit Bodo Willmann als zweiten Pacemaker 4h, der über 500 Marathons in den Beinen hat, waren wir ein eingespieltes Team und zogen schon kurz nach dem Start eine Traube von Halb- und Marathonläufern um uns zusammen. Als Zugläufer sind wir auch Stadtführer für die vielen Läufer die nicht aus Dresden kommen, beraten bei der Anzugsordnung (viele Läufer waren viel zu warm angezogen), versorgen die Läufer an den Verpflegungspunkten mit Getränken und geben Lauf- und Trainingstipps.

Bei km5 bogen die 10km Läufer rechts ab und die Beinfreiheit zum Laufen wurde größer. Die Herausforderung konstant eine Pace zu laufen ist gar nicht so einfach durchzuhalten. In der ersten Runde waren wir zwischenzeitlich gut 2-3 Minuten zu schnell unterwegs und mussten immer wieder das Tempo rausnehmen und uns bremsen. Es hieß also nicht Gas geben, sondern immer wieder Tempo rausnehmen, gucken das auch alle mitkommen und die Mitläufer an den Verpflegungspunkten mit Getränken versorgen. Es blieb auch Zeit Bekannte  von der Laufgruppe Dresden, dem Triathlonverein Dresden, vom Moritzburger Triathlonverein und vom Dresden Marathonverein zu grüßen, die am Streckenrand standen, Fotos schossen, als Streckenposten den Lauf absicherten oder die Verpflegungspunkte betreuten.

Nachdem wir an der Gläsernen Manufaktur vorbei waren, drosselten wir bis zum Elberadweg nochmal das Tempo und erreichten die Halbmarthonmarke bei 01:59:51h (netto).

Jetzt ging‘s in die zweite Runde und das hieß motivieren, denn ein Marathon geht ab km32/33 los ;-). Doch wie macht man das, wie lenkt man Läufer ab die anfangen in den Tunnel zu laufen und deren Gedanken sich nur darum drehen wie viele Kilometer es noch bis zum Ziel sind. Also „diskutierten“ wir über die Waldschlösschenbrücke, die Elbschlösser, Trainingsinhalte, Motivation für Ultras, Triathlon und Ernährung auf Langdistanzen. Schneller als gedacht waren wir bei km39, nahmen nochmal das Tempo etwas raus und sahen auf der anderen Elbseite das Kongresscenter. Das Ziel vor Augen galt es für alle die letzten Reserven zu mobilisieren, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und den Zieleinlauf zu genießen. Ich ließ mich etwas zurückfallen um den Rest der Gruppe zur 3:59h zu ziehen. Beim letzten Berg der Strecke, auf der Augustusbrücke hab ich Norbert Wilhelmi fast übersehen. Der Fotograf, der seit Jahren Fotos vom Dresden Marathon in der Runners World und auf seinen Webseiten veröffentlicht, lag plötzlich vor mir auf der Brücke und schoss seine Fotos (ein paar Fotos von ihm und der Laufszene-Sachsen gibts in meiner Galerie).

Am Ende absolvierten wir die zweite Runde in einer Zeit von 1:59:58h (netto), liefen nach einer Gesamtzeit von 3:59:48h (netto) bzw. 4:00:52h (brutto) ins Ziel und hatten damit eine Punktlandung hingelegt.

Mir hat es rieseigen Spaß gemacht mal wieder als Zugläufer unterwegs zu sein und überglückliche Läufer im Ziel zu erleben. 😉